Wendelpedia
 

Völker der Wendelwelt: die Wilden

Die Wilden leben in den Dschungeln, Wüsten und Steppen nördlich und östlich Persepolas. Die meisten von ihnen sind aggressive Stämme, die Jeden angreifen, der ihr Territorium betritt. Sie hausen in Zelten, wenn sie Nomaden sind, oder in Hütten aus Stroh und anderen leicht zu beschaffenden Materialien, die sie dann kunstfertig zum Bauen benutzen.

Sie leben von der Jagd und dem Fischfang oder all dem, was ihnen ihre Umwelt gibt. Wie ihre Umwelt, so sind auch sie roh und martialisch: Meist recht schlank, hoch gewachsen, mit langen Gliedmaßen und von sehr dunkler Hautfarbe. Man kann sie auch daran erkennen, dass sie sich ihre Körper mit bleicher Farbe bemalen. Dies hat sowohl rituelle Gründe in der Stammeszugehörigkeit als auch praktische, die Farbe hält so manches Ungeziefer ab.

Manche Stämme, vor allem die in den Dschungeln, verehren eine Unzahl an Naturgottheiten. In ihrer animistischen Weltsicht ist jeder Gegenstand belebt, oder auch von Göttern beseelt. Für Fremde muten die Rituale, die diesen Gottheiten gewidmet sind, blutig und brutal an. Selbst vor Menschenopfern wird bei manchen Stämmen nicht zurück geschreckt. Andere Stämme beten zu einem Gott, der jedoch dann auch ihre Naturverbundenheit und martialische Einstellung im Leben verkörpert. Bei fast allen Stämmen ist neben der Götteranbetung auch die Verehrung der Ahnen und Vorväter ein zentraler Punkt des religiösen Lebens.

Obwohl die meisten Wilden Jäger und Krieger sind, gibt es auch einige Handwerker und kunstfertige Gestalten unter ihnen. Die hergestellten Güter werden selber benutzt oder in seltenen Fällen auch gegen metallene Waren getauscht. In der Herstellung von Trommeln sowie Waffen und Werkzeugen können diese Handwerker wahre Wunder verbringen.

Magier gibt es unter ihnen nicht. Die einzig Magiebegabten sind Schamanen und Medizinmänner, die sich häufig einem Tiertotem verschrieben haben, oder aber einem Toten- und Ahnenkult anhängen. Diese Magiebegabten leben oft das Leben von Außenseitern, obwohl sie sehr angesehen sind.

Die Krieger tragen gemeinhin keine Rüstung. Um sich schnell und sicher durchs Unterholz zu bewegen oder auch deswegen, weil es in ihrer Umwelt zu heiß und unbequem wäre, eine (womöglich noch laut scheppernde) Rüstung zu tragen. Sie tragen höchstens ein paar Bein- oder Armschienen und Masken, die ihnen Schutz vor bösen Geistern und ihren Feinden gewähren sollen.

Obwohl Domestikation verbreitet ist und viele Wilde gut mit Tieren umgehen können, sind Reiter eher selten, was auch an ihrer Vorliebe für ein exotisches, robustes Reittier liegt: dem Ridgeback.

Die Waffen der Wahl sind meist diejenigen, die problemlos selber hergestellt werden: Keulen, aber vor allem Speere und Bögen trägt fast jeder bei sich.

Der Umgang mit den Wilden gestaltet sich selbst bei den freundlichsten und umgänglichsten Individuen als schwierig: Nicht nur ihre Probleme mit der Gemeinsprache, die sie aufgrund der komplexen eigenen Sprache nie ablegen, sondern auch das Fehlen von Konzepten des Lesens und Schreibens machen es ihnen schwer, sich in eine zivilisierte Gesellschaft einzugliedern. Die Meisten kommen höchstens einmal zum Handeln aus ihrem angestammten Gebiet. Selten lässt sich Einer oder gar eine Familie in der Nähe der großen Städte nieder, meist zieht es sie, wenn die Integration fehl schlägt, wieder hinaus in die Wildnis oder zu ihren Stämmen. Ihr Aberglaube macht sie meist zu skeptisch beäugten Grenzgängern bei radikaleren oder absoluteren Religionsgesellschaften. Wenn man ihnen jedoch in dieser Hinsicht ihre Freiheiten lässt, kann man sie sich zum Freund machen. Zudem sollte man sie nicht „Wilde“ nennen. Sie selbst bezeichnen sich als „Menschen“ oder „Kinder“ oder mit Wörtern, die schwer übersetzbar sind. Auch legen sie, wenn sie sich in eine neue Gesellschaft eingliedern selten ihre alten Bräuche ab, was Kleidung und Verhalten angeht: Die wenigsten tragen mehr als Sandalen oder sind barfüßig und dazu einen Lendenschurz. Sie werden auch wenn es ihnen kalt ist nur selten mehr tragen wollen. Dies variiert jedoch auch von Stamm zu Stamm.

Bei den Wilden ist die Trennung der Geschlechter vor allem in Hinsicht auf die Aufgaben sehr präsent: Während die Männer vor allem Krieger, Jäger, Sammler und Handwerker sind, sind die Frauen für Kochen, Familie, manche Handwerksarbeiten und die Tiere zuständig. Selten werden letztere auch Jägerinnen, sollten Männer fehlen, die vom Kriegspfad nicht zurück kamen. Schließlich obliegt die Verteidigung der Dörfer und Lager jedem Mitglied des Stammes. Die Schamanen und Medizinmänner werden auch meist von den Männern gestellt, wobei es hier jedoch sicher auch die ein oder andere Frau gibt.

Man sieht also, dass es keine „Wilden-Nation“ oder zentrale Macht bei den Stämmen gibt – zumindest keine, die den Städtern bekannt ist. Der Umgang mit ihnen fällt den Meisten schwer und nicht selten sind blutige Auseinandersetzungen mit ihnen notwendig, da sie diese von Haus aus gewöhnt sind. Die meisten Wilden sind stolz und sehen sich selbst als edle Kämpfer an, für die Ruhm und Ehre alles sind – egal wie hinterhältig ihre Methoden manchmal erscheinen mögen.